von Michael Klein
Viele Darstellungen aus der kultur- und sozialhistorischen Hitler-Forschung lassen den Schluss zu, dass Adolf Hitler Kind eines Alkoholikers war, ohne dass dies jedoch tiefer fokussiert und auf die Implikationen hin untersucht wurde. Meistens wird dieser Zusammenhang aus der Kindheit des späteren Diktators wenig oder gar nicht beachtet, teilweise auch schlichtweg negiert. Die Quellenlage ist inzwischen jedoch so überwältigend, dass von einem chronischen Alkoholproblem bei Hitlers Vater Alois auszugehen ist und es unwahrscheinlich ist, dass es sich um ein exkulpierendes Schutznarrativ der Hitler-Biografik handelt.
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- Geschrieben von: Klein Michael
- Rubrik: Geschichte
von Felicitas Söhner
Ein Anwendungsbeispiel für die Winterthur-Methode nach Fleming
Einleitung
Artefakte sind auf mehrfache Weise mit Geschichte verbunden. Zum einen liegt jedem Ding selbst eine ›Biografie‹ zugrunde, da es nach seiner Anfertigung unterschiedliche Nutzungsphasen durchläuft; zum anderen lässt sich über den Vergleich mehrerer Objekte als Exemplare einer Produktgattung der Wandel in Gestaltung und Ausstattung sowie Nutzung und Bedeutung eruieren.(Weber, S. 164) Objekte lassen sich als mögliche ›Schlüssel‹ für Handlungsmuster in soziomaterialen Beziehungsnetzen verstehen. Ausgehend von der Materialität des Objekts können dessen Situiertheit und soziale Ordnung erfragt werden. ›Materialität‹ verweist vor allem auf eine physisch-stoffliche Beschaffenheit, dessen Haptik und mögliche sensuelle Erfahrung.(Artner / Böhringer, S. 178.) So kann die Beschäftigung mit Objekten im Sinne einer experimentellen Sozialgeschichte deutlich machen, welche Handlungsräume durch bestimmte Artefakte eröffnet werden. Francis Parott analysiert die Auswirkung von Objekten auf die soziale Wirklichkeit, beispielsweise wie im stationär-psychiatrischen Setting der Bezug zum persönlichen Lebensraum durch Objekte vermittelt wird.
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- Geschrieben von: Söhner Felicitas
- Rubrik: Geschichte
von Peter Brandt
Im Zuge der Black-Lives-Matter-Bewegung sind in den vergangenen Monaten in den USA und im Vereinigten Königreich vermehrt Denkmäler historischer Akteure umgestürzt, enthauptet oder auf den Kopf gestellt worden. Dabei handelt es sich vorrangig um Figuren, die mit der Ausrottung, Unterdrückung und Versklavung nichtweißer Ethnien belastet seien, so etwa die berühmten Generäle der Südstaatenarmee im amerikanischen Bürgerkrieg von 1861-65. Kompliziert wird die Sache dadurch, dass nicht wenige der symbolisch Attackierten oder Exekutierten ganz unterschiedliche Eigenschaften verkörpern. Etliche der Gründungsväter der USA, des ersten modernen Verfassungsstaats, waren sklavenhaltende Agrarier, so etwa der hauptsächliche Verfasser der Unabhängigkeitserklärung von 1776 und dritte Präsident der Union, Thomas Jefferson, ein Aufklärer und Universalgelehrter. Obwohl kein rigoroser Verteidiger der Sklaverei, hielt er die Schwarzen, anders als die Indianer, für eine minderwertige Art Menschen.
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- Geschrieben von: Brandt Peter
- Rubrik: Geschichte
- Ungelegene Gedenktage
- Eine Nationalflagge für den Christlichen Verein Oberlichtenau
- Wem gehört die Revolution von 1989?
- Heute ist der 17 Juni! - Ein kleiner Ausschnitt aus meinen Memoiren
- Der Osten als Opfer. Ilko-Sascha Kowalczuks vergiftetes Narrativ
- Es geht nicht nur um Geld und Gut
- 30 Jahre Friedliche Revolution und 29 Jahre Deutsche Einheit – Wer hat uns die (friedliche) Revolution geklaut?
- (Ost)deutsche Geschichte erinnern - Erfahrungen in DDR-Kinderheimen
- Schuldengarn und Märchenlüge. Vom inneren Reichtum der DDR
- Der Lügner Halder
- ›Man‹ hätte die SED verbieten sollen? Wer ist ›Man‹?
- ›tusk‹ und Demokratie
- 100 Jahre Revolution: München
- Mehr Fakten statt Legenden - die marode Wirtschaft in der DDR
- Auch Götter können irren. Rudolf Augstein 1964
- Der Prager Frühling nach 50 Jahren
- Markus Meckel und fremde Federn
- Peter Brückners »Versuch, uns und anderen die Bundesrepublik zu erklären« – neu gelesen
- ›Umstrittene‹ Geschichtssymbole und Deutungsklischees der ›Berliner Republik‹
- Meine Flucht aus der DDR
- Pearl Harbor und die historische Wahrheit
- Das Ende des monarchischen Obrigkeitsstaates in Deutschland
- Zwischen Reformsozialismus und Rätedemokratie: Die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD)
- Die »Rote Kapelle« im Schatten der deutschen Widerstandsgeschichte
- Vom 2. Mai zum 9. November 1989
- Gründung der Leipziger SDP am 7. November 1989
- Der Karl-Marx-Hof als Erinnerungsort des ›Roten Wien‹
- Dritter Weg versus Deutsche Einheit: Die SED setzte Stolpersteine
- Ein geglückter Volksaufstand
- Horst Ehmke: Sozialdemokratie und deutsche Frage
- Die SED kann plötzlich Luft holen
- Peter Corterier ist tot. Ein Nachruf
- Ein historischer Fenstersturz der anderen Art
- Vor 100 Jahren: Die Russische Revolution
- Syrische Kunst und sächsische Schuld
- Kohls Giftküche und Der Spiegel 1990
- Hans Büchler – Ein Freund wird 77
- Vom SED-Aufnahmestopp der SDP zur Deutschen Einheit
- 1990 – die Zwangsläufigkeit der Wahlniederlage der SPD. Eine Abrechnung und eine Antwort von Helmut Schmidt
- Deutsche Einheit 1990. Rußland 2016. Und Trump...
- Deutschlands Weg 1989/90 in die Einheit – Wo stehen wir heute? Was wird uns die Zukunft bringen?
- Mauern töten nicht
- Niederlage – Befreiung – Neubeginn. Europa 1945
- Von Generalen und Kommissaren
- Unreflektierter Traditionalismus
- Vom Elend der Theorie. E.P. Thompson, Louis Althusser und der Zerfall der Neuen Linken
- Aus historischer Verantwortung, moralischer Verpflichtung und politischer Überzeugung
- Hat es in der DDR Antisemitismus gegeben?
- Brot und Rosen: Jakob Moneta und die »neue Anthropologie«
- Brot und Rosen. Jakob Moneta und die Neue Anthropologie
- Peter Brückners Versuch, uns und anderen die Neue Linke zu erklären
- Zwischen Freiheit, Einheit und Spaltung - Die Gewerkschaftsbewegung im geteilten Nachkriegsdeutschland
- Erläuterung zur Ansprache von Kaiser Wilhelm II. am 6. August 1914
- Anmerkungen zur Geschichte und Aktualität deutscher Linkssozialisten
- Warum Diktatur und Völkermord? Das Pol Pot-Regime
- Die geschichtliche Tragik der »Weißen Rose« und die politische Moral der Nachgeborenen
- Das Vermächtnis von 1968
- 1968 – eine radikale Demokratisierungsbewegung
- Stunde Null? Die Hagener Arbeiterbewegung nach 1945
- Die Auseinandersetzung Deutschlands mit dem Nationalsozialismus nach 1945*