von Severus Magnos
Atze ist auch so einer. Kennen Sie Atze? Nein? Dann haben Sie was verpasst! Der Typ ist ein echtes Vorbild – seit Jahren alimentierter Künstler, eigentlich Bürgergeldempfänger, weil seine »kreativen Jahre« schon lange im Museum der Vergangenheit verstauben. Sein einziger Kumpel ist ein kleiner Hund, der ihn komplett an der Leine hat. Wenn Matze vor ihm steht und mit rehbraunen Kulleraugen um Futter bettelt, dann kann er einfach nicht »Nein!« sagen. Gleich denkt er daran, wie er sich beim Amt verhalten muss, um aus dem bürokratischen Labyrinth ein paar Euro mehr rauszuwursteln. Mit dem Schwanz wedeln kann er zwar nicht. Aber er hat schnell gelernt, wie er seine Sachbearbeiterin mit viel Gestöhne, Gejaule und Gejammer – den treuen Dackelblick inklusive – ein bisschen um die Pfote wickeln kann, bis sie kurz vor den Tränen steht und das behördliche Sparschwein über einen Sonderfonds in diesem Ausnahmefall öffnet. Ja, ja, unser Künstler der verlorenen Zeit! Wenn’s drauf ankommt, kann er’s immer noch. Gelernt ist gelernt!
von Jobst Landgrebe
Seit Mitte der 1990er Jahre ist der Markt für Mobiltelefonie stetig gewachsen, nach einiger Zeit gab es keine Telefonzellen mehr, und seit zehn Jahren verzichten immer mehr Privatpersonen auf einen Festnetzanschluss, da die meisten ein Mobiltelefon haben – ohne Mobiltelefon ist die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben deutlich schwieriger. Videoübertragung hat einen sehr hohen Bedarf an Datenübertragung geschaffen, der schließlich zur Einführung des 5G Mobilfunkstandards 2019 führte. Schon Jahre vor der Einführung, während der Planung, warnten Kritiker vor den Gesundheitsfolgen, und diese Warnungen haben seitdem nicht aufgehört. Ist etwas dran an der angeblichen Gefährlichkeit von 5G? Die Frage ist aufgrund der extrem schlechten Studienlage nicht leicht zu beantworten.
Zunächst einmal müssen wir verstehen, was der 5G Standard eigentlich ist und worauf er beruht.
von Wolfgang Lieb
Ich beginne mit dem Positiven: Im internationalen Vergleich verfügt Deutschland nach wie vor über eine unter Vielfalts- und Qualitätsgesichtspunkten starke Medienlandschaft. Doch dieser Zustand ist in Gefahr. Denn seit gerade mal 25 Jahren – nämlich seit Tim Berners-Lee das World Wide Web erfunden hat – erleben wir einen grundlegenden Umbruch unseres Mediensystems.
Vor allem, wenn man auf die nachfolgende Generation schaut, verlieren die herkömmlichen Medien, insbesondere die Zeitungen, aber auch das Radio und sowohl das öffentlich-rechtliche als auch das private Fernsehen dramatisch an Bedeutung, zumal für die Verbreitung von Informationen, während das Medium Internet als Kommunikationsplattform kontinuierlich zunimmt, und zwar sowohl im Hinblick auf die Nutzungsmöglichkeiten, auf die Nutzungszeit als auch hinsichtlich des Meinungsbildungsgewichts.