von Severus Magnos
Atze ist auch so einer. Kennen Sie Atze? Nein? Dann haben Sie was verpasst! Der Typ ist ein echtes Vorbild – seit Jahren alimentierter Künstler, eigentlich Bürgergeldempfänger, weil seine »kreativen Jahre« schon lange im Museum der Vergangenheit verstauben. Sein einziger Kumpel ist ein kleiner Hund, der ihn komplett an der Leine hat. Wenn Matze vor ihm steht und mit rehbraunen Kulleraugen um Futter bettelt, dann kann er einfach nicht »Nein!« sagen. Gleich denkt er daran, wie er sich beim Amt verhalten muss, um aus dem bürokratischen Labyrinth ein paar Euro mehr rauszuwursteln. Mit dem Schwanz wedeln kann er zwar nicht. Aber er hat schnell gelernt, wie er seine Sachbearbeiterin mit viel Gestöhne, Gejaule und Gejammer – den treuen Dackelblick inklusive – ein bisschen um die Pfote wickeln kann, bis sie kurz vor den Tränen steht und das behördliche Sparschwein über einen Sonderfonds in diesem Ausnahmefall öffnet. Ja, ja, unser Künstler der verlorenen Zeit! Wenn’s drauf ankommt, kann er’s immer noch. Gelernt ist gelernt!
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- Geschrieben von: Magnos Severus
- Rubrik: Gesellschaft
von Herbert Ammon
Der afrikanische Kontinent rückt gewöhnlich nur dann ins mediale Interesse, wenn mit Migranten überfüllte Schiffe die süditalienische Küste ansteuern, wenn als Friedensmissionen deklarierte Militäraktionen von Franzosen und Deutschen in Mali scheitern oder wenn ›Bürgerkriege‹ im Sudan sowie in Äthiopien in neue Hungerkatastrophen münden. Darüber hinaus erscheint der Kontinent südlich der Sahara – mit wenigen Ausnahmen wie derzeit Ruanda, Botswana oder Sambia – nur als ein Ensemble von Krisenregionen. Selbst in ›postkolonialen‹ akademischen Diskursen kommt Afrika – aus einseitiger Perspektive – vornehmlich als Objekt der von Gier und Verbrechen getriebenen europäischen Expansion seit der Wende zur Neuzeit vor. Die politisch akuten Zukunftsfragen Afrikas – obenan die prospektive Bevölkerungsentwicklung von derzeit 1,5 Milliarden auf knapp 2,5 Milliarden Menschen im Jahre 2050 (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1342786/umfrage/entwicklung-der-einwohnerzahl-in-afrika/) – bleiben in derlei Betrachtungsweisen weithin ausgeblendet. (Siehe auch Volker Seitz:https://www.achgut.com/artikel/tabus_warum_in_afrika_wirklich_gehungert_wird).
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- Geschrieben von: Ammon Herbert
- Rubrik: Gesellschaft
von Ulrich Schödlbauer
Wann immer dem kritisch gestimmten Deutschen die Richtung nicht passt, schmäht er ›die Deutschen‹. Man kennt sich aus, man hält sich raus. Stichwort ›deutsche Hysterie‹ – die üblichen Medien leisten ihr ideologisches Übersoll und ›die Deutschen‹ kriegen sich angeblich vor ›German angst‹ und Ähnlichem nicht mehr ein. In diese Schublade gehört auch das Stereotyp vom obrigkeitshörigen Deutschen, fest etabliert als Teil linker Historiker-Klagen über das Ausbleiben der ›richtigen‹ deutschen Revolution. Nicht dass es den Typus nicht gäbe – keine falschen Hoffnungen! –, aber das erklärt weder den Verfall der westlichen Wertegemeinschaft noch die weltweit beobachtete Arg- und Hilflosigkeit der Massen angesichts des Covid-Debakels und ihr seit Jahrzehnten anschwellendes, mediengeschürtes Warten auf Klima-Godot. Merke: Wenn die Erklärungen schwächeln, springt der Deutsche gern ein. Er ist der Übeltäter vom Fach.
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- Geschrieben von: Schödlbauer Ulrich
- Rubrik: Gesellschaft
- Helden, Heilige, Tugendposen
- Moral ohne Grenzen
- Postkoloniale Terror-Apologeten
- Bitte nur vegetarisch
- Realitätsverweigerung als Frohe Botschaft
- Denksperre im Nahostkonflikt
- Einige unzeitgemäße Bemerkungen über Tina Modotti
- Weltkrieger
- Rigide Ideologien als apokalyptische Reiter der freien Gesellschaft?
- Falsches Bewusstsein und sprachlicher Müll
- Vom Wahn des Genderns
- Putin, der Krieg und Männlichkeit im 21. Jahrhundert
- Dank des Corona-Reglements: Die Deutschen sind gesamtdeutsch unterschiedlich vereint
- Von Facebook zu GETTR? Warum nicht?
- Corona-Montagsspaziergang
- Das Unbehagen an der Gendersprache
- Betrugsskala, nach oben offen
- Warum sagt niemand, dass wir ein Problem mit dieser Kanzlerin haben?
- Peter Brandt: Die Entschädigungsforderungen des Hauses Hohenzollern
- Demokratiesache Bernig
- Vom Missbrauch der Aufklärung
- Polizeigewalt und andere Ursachen. Zum Tod von George Floyd
- Rechts hatte noch alles sich zu enträtseln
- Der ostdeutsche Reflex und seine Tücken. Eine Erwiderung
- Interreligiöse Feier
- Die anderen und wir selbst
- Der kulturelle Diskurs
- Sind wir selbst ein Integrationshindernis?
- Erste Hilfe(n)
- Tod und Sinn
- Agonie am Zuckerhut- Brasilien als Beispiel für die Welt
- Arno Klönne † in memoriam
- Jenseits deutscher Reflexe. Resümee über Antisemitismus, Antizionismus und Israel-Kritik
- Die Lüge vom gefühlten Schmerz
- Broders Oma oder: Grass' Gabe an die (Urur-)Enkel
- Zeitmanagement und Zeitwohlstand
- Zeit- und Raumbegriffe in Ost und West
- Europäische Identität – Identitäten in Europa
- Verleihung des Dimitris-Tsatsos-Preises in Athen
- Verantwortung
- Stellungnahme des Willy-Brandt-Kreises zur Causa Grass
- Die Gnade der späten Geburt? – Der Nationalsozialismus und die deutsche Gegenwart
- »Kein Paradies kann dem Menschen verlockender sein als das Leben selbst« ‒ Überlegungen zum christlich-jüdischen Dialog
- Vietnam und Deutschland – in Einheit getrennt?
- Brasilianische Reflexionen
- Die Mitte und der Vermittler - Indien, China und Japan
- Der Pfahl im Fleische
- Klimawandel, Armut und der Grüne New Deal
- Annäherung an den Wirklichkeits-Sinn
- Sarrazin und die Zukunft der Deutschen: Die Abwicklung eines ›Falles‹ als Abkehr von der Wirklichkeit
- Erkenntnisstreben und Kulturen
- Die Rückkehr der Brandstifter
- Deutsch-nationale Irrungen / Wirrungen im steigenden Fußballfieber
- Deutsche Identität zu Beginn des 21. Jahrhunderts
- Zu nationalen Stereotypen in Europa
- Folkelighed – ein Übersetzungsproblem?
- Wege der Schrift. Über Politik und Literalisierung