von Peter Brandt
Meine Damen und Herren, liebe Friedensfreunde und Friedensengagierte!
Es ist eine gute Sitte, überall auf der Welt zum Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima dieses schrecklichen Ereignisses zu gedenken, das zweifellos einen Zivilisationsbruch und ein schweres Kriegsverbrechen darstellt. Letzteres trifft selbst unter der Voraussetzung zu, dass sich mit dem nazistischen Deutschland, dem faschistischen Italien und dem militaristischen Japan im Zweiten Weltkrieg gegnerische Mächte der modernen Barbarei zur Unterjochung, teilweise Ausrottung großer Teile der Menschheit zusammengefunden hatten. Weder das Kriegsvölkerrecht noch das elementare humane Empfinden erlaubt eine systematische Kriegführung gegen eine Zivilbevölkerung, allemal mit der Konsequenz der Vernichtung in großem Maßstab.
Das gilt im gegebenen Fall umso mehr, als die Aktion militärisch nicht begründet werden konnte, denn Japan war faktisch geschlagen und zur Kapitulation bereit. Strittig war nur noch, ob der Gott-Kaiser, der Tenno, weiterhin – sei es nur repräsentativ – an der Staatsspitze verbleiben dürfte. Just dieses wurde den Japanern aber später zugestanden.
- Details
- Geschrieben von: Brandt Peter
- Rubrik: Geschichte
von Herbert Ammon
Krieg statt Frieden in Europa
Spätestens mit dem am 24. Februar 2022 von Wladimir Putin als »militärische Spezialoperation« eröffneten Ukrainekrieg zerstoben die vor allem in Deutschland seit Mauerfall und Wiedervereinigung gepflegten Hoffnungen auf einen »ewigen Frieden« in Europa. Zwar hatte Putin im Februar 2007 auf der Münchner Sicherheitskonferenz mit seiner Absage an den in seinen Augen unaufrichtigen Westen die westlichen Eliten frappiert. Eineinhalb Jahre später, im Augustkrieg 2008, erteilte er dem auf amerikanische Hilfe spekulierenden georgischen Präsidenten Micheil Saakaschwili eine Straflektion. Nichtsdestoweniger blendete man – aus plausiblen ökonomischen und politischen Gründen – noch sechs Jahre später in der Ära Merkel die historisch-politische und militärische Relevanz der Krim-Annexion sowie die seit 2014 im Donbas-Gebiet anhaltenden, ungezählte Opfer fordernden Kriegshandlungen weithin aus. Zugleich neigte man dazu, die auf beiden Seiten einsetzenden Kriegsvorbereitungen zu übersehen: auf russischer Seite eine massive Aufrüstung, die auf Revision des 1991 nach Auflösung des Sowjetimperiums entstandenen geopolitischen Zustandes und/oder die machtpolitische Disziplinierung der seit 2014 offen nach Westen orientierten Kiewer Regierung zielte, auf der anderen Seite die mit amerikanischer und britischer Unterstützung betriebene Modernisierung der ukrainischen Armee, die offenkundig nicht nur der Abwehr weiterer russischen Angriffe im Donbass dienen sollte.
- Details
- Geschrieben von: Ammon Herbert
- Rubrik: Geschichte
von Peter Brandt
Die Teilung Deutschlands durch die doppelte Staatsgründung am 23. Mai und am 7. Oktober 1949 war nicht das Ergebnis eines Plans der Siegermächte. Zwar war eine territoriale Aufteilung des besiegten Deutschen Reiches, nicht identisch mit den späteren Besatzungszonen, während des Zweiten Weltkriegs erwogen, aber nicht konkret beschlossen und auf der ersten Nachkriegskonferenz der führenden Politiker der UdSSR , der USA und Großbritanniens (Frankreich wurde nachträglich hinzugezogen) in Potsdam (17. Juli bis 2. August 1945) nicht weiter verfolgt worden. Vielmehr gingen die dortigen Beschlüsse von der Wirtschafts- und sektoralen Verwaltungseinheit des um die preußischen Ostprovinzen jenseits von Oder und Neiße (unter Vertreibung der dort lebenden Deutschen) verkleinerten Deutschland aus, auch wenn eine einheimische Regierung auf gesamtstaatlicher Ebene zunächst nicht vorgesehen war. Vielmehr fungierte der Alliierte Kontrollrat bis Frühjahr 1948 als eine Art Regierung.
- Details
- Geschrieben von: Brandt Peter
- Rubrik: Geschichte
- Aus alter Familie - einige Bemerkungen zum neuen Kampfpanzer Panther der Firma Rheinmetall
- Vom Kriege – ein Erlebnisbericht
- Du bist blöd! Also lass dir helfen!
- Abseits vom Mainstream in der Ukraine – einige Gedanken zu den Ursachen und zur Auslösung des jetzigen Waffengangs
- Angriff auf unsere Geschichte? (Teil 2)
- Angriff auf unsere Geschichte? (Teil 1)
- Die permanente Vergangenheit
- Historische Schuld und politische Gegenwart
- Von der ›gestohlenen Wahl‹ 1876 zum ›Kompromiss von 1877‹
- Adolf Hitler – Kind eines Alkoholikers?
- Objektanalyse eines historischen Bettes in der Psychiatrie
- Entsorgung von Geschichte im Stadtbild
- Ungelegene Gedenktage
- Eine Nationalflagge für den Christlichen Verein Oberlichtenau
- Wem gehört die Revolution von 1989?
- Heute ist der 17 Juni! - Ein kleiner Ausschnitt aus meinen Memoiren
- Der Osten als Opfer. Ilko-Sascha Kowalczuks vergiftetes Narrativ
- Es geht nicht nur um Geld und Gut
- 30 Jahre Friedliche Revolution und 29 Jahre Deutsche Einheit – Wer hat uns die (friedliche) Revolution geklaut?
- (Ost)deutsche Geschichte erinnern - Erfahrungen in DDR-Kinderheimen
- Schuldengarn und Märchenlüge. Vom inneren Reichtum der DDR
- Der Lügner Halder
- ›Man‹ hätte die SED verbieten sollen? Wer ist ›Man‹?
- ›tusk‹ und Demokratie
- 100 Jahre Revolution: München
- Mehr Fakten statt Legenden - die marode Wirtschaft in der DDR
- Auch Götter können irren. Rudolf Augstein 1964
- Der Prager Frühling nach 50 Jahren
- Markus Meckel und fremde Federn
- Peter Brückners »Versuch, uns und anderen die Bundesrepublik zu erklären« – neu gelesen
- ›Umstrittene‹ Geschichtssymbole und Deutungsklischees der ›Berliner Republik‹
- Meine Flucht aus der DDR
- Pearl Harbor und die historische Wahrheit
- Das Ende des monarchischen Obrigkeitsstaates in Deutschland
- Zwischen Reformsozialismus und Rätedemokratie: Die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD)
- Die »Rote Kapelle« im Schatten der deutschen Widerstandsgeschichte
- Vom 2. Mai zum 9. November 1989
- Gründung der Leipziger SDP am 7. November 1989
- Der Karl-Marx-Hof als Erinnerungsort des ›Roten Wien‹
- Dritter Weg versus Deutsche Einheit: Die SED setzte Stolpersteine
- Ein geglückter Volksaufstand
- Horst Ehmke: Sozialdemokratie und deutsche Frage
- Die SED kann plötzlich Luft holen
- Peter Corterier ist tot. Ein Nachruf
- Ein historischer Fenstersturz der anderen Art
- Vor 100 Jahren: Die Russische Revolution
- Syrische Kunst und sächsische Schuld
- Kohls Giftküche und Der Spiegel 1990
- Hans Büchler – Ein Freund wird 77
- Vom SED-Aufnahmestopp der SDP zur Deutschen Einheit
- 1990 – die Zwangsläufigkeit der Wahlniederlage der SPD. Eine Abrechnung und eine Antwort von Helmut Schmidt
- Deutsche Einheit 1990. Rußland 2016. Und Trump...
- Deutschlands Weg 1989/90 in die Einheit – Wo stehen wir heute? Was wird uns die Zukunft bringen?
- Mauern töten nicht
- Niederlage – Befreiung – Neubeginn. Europa 1945
- Von Generalen und Kommissaren
- Unreflektierter Traditionalismus
- Vom Elend der Theorie. E.P. Thompson, Louis Althusser und der Zerfall der Neuen Linken
- Aus historischer Verantwortung, moralischer Verpflichtung und politischer Überzeugung
- Hat es in der DDR Antisemitismus gegeben?
- Brot und Rosen: Jakob Moneta und die »neue Anthropologie«
- Brot und Rosen. Jakob Moneta und die Neue Anthropologie
- Peter Brückners Versuch, uns und anderen die Neue Linke zu erklären
- Zwischen Freiheit, Einheit und Spaltung - Die Gewerkschaftsbewegung im geteilten Nachkriegsdeutschland
- Erläuterung zur Ansprache von Kaiser Wilhelm II. am 6. August 1914
- Anmerkungen zur Geschichte und Aktualität deutscher Linkssozialisten
- Warum Diktatur und Völkermord? Das Pol Pot-Regime
- Die geschichtliche Tragik der »Weißen Rose« und die politische Moral der Nachgeborenen
- Das Vermächtnis von 1968
- 1968 – eine radikale Demokratisierungsbewegung
- Stunde Null? Die Hagener Arbeiterbewegung nach 1945
- Die Auseinandersetzung Deutschlands mit dem Nationalsozialismus nach 1945*