von Helmut Roewer
Seit mehr als zwei Monaten ist die Salz- und Gipsstadt Bachmut (Бахмут; russisch: Artjomowsk – Агтемовск) das Zentrum eines gnadenlosen Abnutzungskrieges zwischen den russischen Angreifern und den ukrainischen Verteidigern. Die nachfolgenden Gedanken sollen nicht den Eindruck erwecken, als wüsste ich, wie diese erschreckende Blutmühle zu beenden wäre. Meine Überlegungen können nur eine Annäherung sein, der gerne widersprochen werden darf.
Die Schlacht um Bachmut gehört in den Gesamtzusammenhang des Ukrainekrieges, der spätestens zu Beginn des Jahrs 2014 mit dem militärisch-blutigen Vorgehen ukrainischer Truppen gegen die in der Ostukraine (dem Donbass) lebenden ethnischen Russen begann. Er wurde erst dann allgemein zur Kenntnis genommen, als russische Truppen die Grenze zur Ukraine am 24. Februar 2022 überschritten.
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- Geschrieben von: Roewer Helmut
- Rubrik: Politik
von Heinz Theisen
Internationalisten – Globalisten – Realisten
Unsere Urteile über den Krieg in der Ukraine hängen von unseren weltanschaulichen Vorannahmen ab. Deren Bewusstwerdung wäre eine Schritt zu einem offenen Diskurs – jenseits von Gut und Böse. Dabei träfen zwei Theorien aufeinander, die seit Jahrzehnten in unterschiedlichen Konstellationen immer wieder von neuem zusammenprallen.
Der so genannte ›Liberale Internationalismus‹ befürwortet die maximale Ausweitung der Demokratie. Dies fördere auch die wirtschaftliche Entwicklung und zudem den Frieden in der Welt. Demokratien würden keine Angriffskriege führen, eine Annahme, die allerdings von den USA häufiger widerlegt worden ist.
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- Geschrieben von: Theisen Heinz
- Rubrik: Politik
von Heinz Theisen
Der große Realitätsverlust. Das Märchen von der ›Einen-Menschheit‹
Wie Marxisten einst Freiheit und Gleichheit so wollen die neuen Aufgewachten Diversität und Freiheit auf einer höheren Ebene aufheben - im bunten Regenbogen. In ihm leuchten alle Farben gleichwertig, wobei dunkle Farben und damit Leid und Böses nicht vorkommen. Dementsprechend genießen Grenzen und Gegenwehr keinen Stellenwert.
Statt richtig und falsch gibt es nur noch Gut und Böse. Statt Differenzierung herrscht Moralisierung. Das Böse findet sich nur bei denen, die dieser bunten Welt Skepsis entgegenbringen und an die dunklen Farben und die Notwendigkeit der Selbstbehauptung ihnen gegenüber erinnern.
Sie werden aus dem Diskurs und zunehmend aus Ämtern verjagt. Der längst ideologisierte Moralismus stellt sich keinem Zweifel. Er gilt sowohl absolut als auch global. Sein utopischer Optimismus über die Natur von Welt und Mensch setzt eine heile Welt der Lieferketten voraus, ein allseitiges Win-win, in dem Vorteilsnahmen, Korruption oder Krieg nicht vorkommen.
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- Geschrieben von: Theisen Heinz
- Rubrik: Politik
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