von Heinz Theisen
Geopolitik zwischen Imperialismus, Universalismus und Nationalismus
Mit den westlichen Lockangeboten an die Ukraine und Georgien sah sich Russland in seiner Machthemisphäre herausgefordert, die Ukraine wurde gespalten, die Krim von Russland annektiert und die Sicherheitspartnerschaft zwischen Nato und Russland ruiniert. Der Krieg im Donbass hat über 13 000 Menschenleben gekostet. Die Zahl der Binnenvertriebenen wird auf 2,5 Millionen geschätzt.
Mit dem Aufmarsch russischer Truppen an den Grenzen der Ukraine will Putin entweder die Ukraine zurück in ein russisches Imperium holen oder zumindest Sicherheitsgarantien für die Neutralität der Ukraine und anderer Anrainerstaaten einholen. Die Ukraine rechnet er zur Einflusssphäre Russlands. Ähnliches gilt für Weißrussland, den Südkaukasus, die Moldau und einige kleinere orthodox geprägte Staaten des Balkans.
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- Geschrieben von: Theisen Heinz
- Rubrik: Politik
von Heinz Theisen
Mit der Niederlage in Afghanistan sind der kulturelle Universalismus und der politische Globalismus des Westens ans Ende gekommen. Statt utopischer Visionen würde eine neue Strategie der Abgrenzung und Koexistenz gebraucht, mit der es dem Westen vor allem um seinen eigenen Schutz gehen müsste.
Der auch mit dem Universalismus westlicher Werte begründete Interventionismus ist in Afghanistan an seinen Illusionen über dem Islam gescheitert. Nach zwanzig Jahren vergeblichen Einsatzes steht der Westen aufgrund seiner Substanzverluste und seiner schmählichen Kapitulation sicherheitspolitisch schlechter da als im Jahr 2001. Der entfesselte Islam hat einen historischen Sieg über den Westen errungen. Er wird uns in Zukunft noch mehr gefährden als bisher.
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- Geschrieben von: Theisen Heinz
- Rubrik: Politik
von Herbert Ammon
Was sich in diesen Tagen in Kabul abspielt, und was mutmaßlich noch über Jahre das Land am Hindukusch prägen wird, war vorauszusehen. Wir erleben die Wiederholung eines klassischen Lehrbeispiels der Geschichte, und zwar die Niederlage des Westens oder der aufgeklärten Moderne gegen die Kräfte der Tradition oder des ›finsteren Mittelalters‹. Der schmähliche Abzug der Amerikaner, der Deutschen und anderer ›Westler‹ erscheint auf den ersten Blick als Reprise der chaotischen Flucht aus Saigon anno 1975. Es handelt sich indes um nicht identische Vorgänge.
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- Geschrieben von: Ammon Herbert
- Rubrik: Politik
- Die Potsdamer Konferenz in ihrem historischen Zusammenhang
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- Die Komplexität des Politischen Teil 2
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- Die Globusfalle
- Selbstbehauptung durch Selbstbegrenzung
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- Die Ukraine, der Westen und Russland
- Die Nüchternen
- Brasilien beschweigt die Militärdiktatur: Wird die Wahrheitskommission zum Wendepunkt?
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- Irrtum Afghanistan
- Die Fabel von der Flexibilität
- Die Wurzeln des Terrors
- Notizen zur weltpolitischen Konjunktur