Eine Kritik der antiwestlichen Kulturrevolution
Herbert Ammon
I.
Der Begriff ›Cancel Culture‹ (›Kultur des Streichens‹) kann als klassisches Oxymoron, Begriff für einen zugespitzten sprachlich-gedanklichen Widerspruch, gelten: Mit Kultur, Aufklärung und Demokratie, hat die Praxis, die freie Rede zu unterdrücken, nichts zu tun. In Deutschland fand der Terminus im Gefolge einer medialen Empörungskampagne gegen den Kabarettisten Dieter Nuhr und dessen Kollegin Lisa Eckhart Verbreitung. In den USA, wo das Recht auf ›free speech‹ im ersten Verfassungszusatz verankert ist, sowie allgemein im angloamerikanischen Raum wird die in den Hochschulen und in den Medien grassierende Einschränkung der Meinungs- und Redefreiheit ergänzt durch Begriffe wie ›Call-out Culture‹ und ›Deplatforming‹. Gemeint ist die nicht selten von gewaltsamen Angriffen auf Personen begleitete Methode ›linker‹ Aktivisten, Vorträge zu unliebsamen Themen zu verhindern oder abzubrechen. Eine weitere Zuspitzung erfährt die Cancel Culture im Zeichen von ›wokeness‹ bei unfriedlichen Protesten und spektakulären Aktionen wie dem Abriss oder der Verunstaltung historischer Denkmäler – von Christopher Columbus über Robert E. Lee bis hin zu Abraham Lincoln.
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- Geschrieben von: Ammon Herbert
- Rubrik: Gesellschaft
von Felicitas Söhner
Unsere Gesellschaft wird älter und steht vor der Frage, den gesellschaftlichen Folgen des demografischen Wandels zu begegnen; gleichzeitig wird kaum ein sozialer Prozess so disparat diskutiert. Fragen der unterschiedlichen generationalen Prägung und damit zusammenhängendes Konfliktpotential beschäftigen die Forschung nicht zuletzt seit dem Demografiebericht der Bundesregierung (2011) und gelten nach wie vor als aktuell. Wie sich diese Prozesse in der Arbeitswelt auswirken, betrachtet Tobias R. K. Heller im Rahmen seiner Soziologiestudien anhand der Situation in institutionalisierten Organisationen und Unternehmen. Heller geht von drei zentralen Elementen aus, die institutionalisierte Organisationen auszeichnen: eine spezifische Zweckorientierung, eine geregelte Arbeitsteilung sowie eine klare Abgrenzung innerhalb und außerhalb der Organisation. Die Transformation der Arbeitswelt versteht er als einen multifaktoriellen Prozess.
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- Geschrieben von: Söhner Felicitas
- Rubrik: Gesellschaft
von Gunter Weißgerber
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- Geschrieben von: Weißgerber Gunter
- Rubrik: Gesellschaft
- Hannes Hofbauer, Stefan Kraft (Hgg.): Lockdown 2020. Wie ein Virus dazu benutzt wird, die Gesellschaft zu verändern, Wien (Promedia) 2020, 280 Seiten (Helge Buttkereit)
- Michael Esders: Sprachregime. Die Macht der politischen Wahrheitssysteme. Lüdinghausen/Berlin (Manuscriptum), 2020, 147 Seiten (Johannes R. Kandel)
- Ferda Ataman: Ich bin von hier. Hört auf zu fragen! Frankfurt (Fischer) 2019, 208 Seiten (Eckhard Stratmann-Mertens)
- Rolf Reißig: Transformation von Gesellschaften. Eine vergleichende Betrachtung von Geschichte, Gegenwart und Zukunft. Marburg (Schüren Verlag) 2019, 240 Seiten (Lutz Götze)
- Yvonne Wübben/Carsten Zelle (Hg.): Krankheit schreiben. Aufzeichnungsverfahren in Medizin und Literatur, Göttingen (Wallstein Verlag) 2013, 487 Seiten (Felicitas Söhner)
- Ulrich Schödlbauer/Joachim Vahland, Das Ende der Kritik, Berlin (Akademie Verlag) 1997, Reprint Berlin (De Gruyter) 2018
- Ulrich Schödlbauer: Notizen zur Deutschen Einheit, Heidelberg 1994, 82 Seiten
- Celalettin Kartal: Deutsche Yeziden. Geschichte – Gegenwart – Prognosen, Marburg (Tectum) 2016, 152 Seiten
- Geoffroy de Lagasnerie: Die Kunst der Revolte. Snowden, Assange, Manning, Berlin (Suhrkamp ) 2016, 140 Seiten
- Konrad Ott: Zuwanderung und Moral, Stuttgart (Reclam) 2016, 94 Seiten
- Mehr als ein interessantes Fossil
- Trost für die Trostlosen
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