von Herbert Ammon
Die Kommentare zu den Gewaltszenen, die sich in Reaktion auf den durch einen weißen Polizisten zu Tode gebrachten Afroamerikaner George Floyd in zahllosen amerikanischen Städten abspielten, bleiben weithin vordergründig. In den deutschen Medien herrscht vor allem Empörung über Donald Trump, der vor der traditionsreichen St. John’s Episcopal Church unweit des Weißen Hauses mit einer hochgehaltenen Bibel posierte, um im Hinblick auf die Wahlen im November seiner Anhängerschaft unter den weißen Evangelikalen zu imponieren.
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- Geschrieben von: Ammon Herbert
- Rubrik: Gesellschaft
von Ulrich Schödlbauer
1929 schrieb Walter Benjamin, der zur Pythia des Gedankenbetriebs in den Siebziger Jahren aufstieg, den wenig belastbaren Satz: »Links hatte noch alles sich zu enträtseln«. Er wurde, vermutlich des Rätselcharakters wegen, vom Buchtitel rasch zum geflügelten Motto. Links, hieß das, standen die Deutungswege noch offen, anders als auf der politischen Rechten, die, zu Recht oder Unrecht, niemals zögerte, die jahrtausendealten Herkunftslinien des Christentums und des griechisch-römischen Denkens auf sich zu beziehen und somit zu wissen. So betrachtet, entsprach der Satz einer Welt vor dem Faschismus und seinem deutschen Ableger, dem Nationalsozialismus, die offenkundig den Bogen Europas überspannten: Als ihre sinistren Reiche zerbarsten, zerbrach, ein wenig zeitversetzt, auch das Gehäuse des ›abendländisch‹ genannten Geistes und es begann, erst zögernd und voller Hoffnung, im Westen des Erdteils die Reihe der Versuche, ›im europäischen Geist‹ zu einem neuen, ökonomisch motivierten Miteinander und schließlich zu einem politischen Körper zu gelangen, ohne dem Geist im Detail weiter nachzufragen.
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- Geschrieben von: Schödlbauer Ulrich
- Rubrik: Gesellschaft
von Stephan Hilsberg
1. Ich denke immer, dass man sich die Schuhe, die einem hingehalten werden, nicht anziehen muss. Wenn Dich also andere zu Ostdeutschen machen, bist Du das noch lange nicht. Ich lass mir doch von anderen nicht sagen, was ich bin. Das entscheide ich schon selbst.
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- Geschrieben von: Hilsberg Stephan
- Rubrik: Gesellschaft
- Interreligiöse Feier
- Die anderen und wir selbst
- Der kulturelle Diskurs
- Sind wir selbst ein Integrationshindernis?
- Erste Hilfe(n)
- Tod und Sinn
- Agonie am Zuckerhut- Brasilien als Beispiel für die Welt
- Arno Klönne † in memoriam
- Jenseits deutscher Reflexe. Resümee über Antisemitismus, Antizionismus und Israel-Kritik
- Die Lüge vom gefühlten Schmerz
- Broders Oma oder: Grass' Gabe an die (Urur-)Enkel
- Zeitmanagement und Zeitwohlstand
- Zeit- und Raumbegriffe in Ost und West
- Europäische Identität – Identitäten in Europa
- Verleihung des Dimitris-Tsatsos-Preises in Athen
- Verantwortung
- Stellungnahme des Willy-Brandt-Kreises zur Causa Grass
- Die Gnade der späten Geburt? – Der Nationalsozialismus und die deutsche Gegenwart
- »Kein Paradies kann dem Menschen verlockender sein als das Leben selbst« ‒ Überlegungen zum christlich-jüdischen Dialog
- Vietnam und Deutschland – in Einheit getrennt?
- Brasilianische Reflexionen
- Die Mitte und der Vermittler - Indien, China und Japan
- Der Pfahl im Fleische
- Klimawandel, Armut und der Grüne New Deal
- Annäherung an den Wirklichkeits-Sinn
- Sarrazin und die Zukunft der Deutschen: Die Abwicklung eines ›Falles‹ als Abkehr von der Wirklichkeit
- Erkenntnisstreben und Kulturen
- Die Rückkehr der Brandstifter
- Deutsch-nationale Irrungen / Wirrungen im steigenden Fußballfieber
- Deutsche Identität zu Beginn des 21. Jahrhunderts
- Zu nationalen Stereotypen in Europa
- Folkelighed – ein Übersetzungsproblem?
- Wege der Schrift. Über Politik und Literalisierung