von Herbert Ammon
Ehedem ließ ich mich von Radio 3 Kultur auf RBB (Radio Berlin-Brandenburg) zum Frühstück samt Zeitung mit klassischer Musik berieseln. Schon ehe der RBB durch Postenschacher, Bereicherung und Misswirtschaft für Aufregung sorgte, hatte ich mich, genervt von ständigen Unterbrechungen durch »Kulturnachrichten«, auf das morgendliche Programm von BR Klassik umorientiert, wo mehr Musik und weniger Politkommentare zu erwarten sind. Meine Erwartung wurde heute morgen widerlegt: Als erste (!) Information der stündlichen Nachrichtensendung mussten wir Hörer (m/w/d) vernehmen, dass eine Jury in Marburg die Bezeichnung »Biodeutsche« zum »Unwort des Jahres« erklärt habe.
- Details
- Geschrieben von: Ammon Herbert
- Rubrik: Kultur
von Steffen Dietzsch
Dieses Jahr wird viel an Kants dreihundertsten Geburtstag erinnert. Aber anders als bei seinen früheren Centenarfeiern werden in den (neuen) Medien, im Hochschulbetrieb, in diversen Ausstellungen und in der Diskussion jetzt auch überraschend grobe Vorwürfe und moralische Bedenken gegen Kant erhoben: namentlich eines ›Rassismus‹, des ›Eurozentrismus‹ oder gar auch der Judenfeindlichkeit in seinem Werk und Alltag. Sollte gerade das den großen jüdischen Editoren und Kommentatoren Kants, wie Hermann Cohen, Ernst Cassirer, Benzion Kellermann, Salomon Friedslaender oder Hannah Arendt nicht auch aufgefallen sein?
- Details
- Geschrieben von: Dietzsch Steffen
- Rubrik: Kultur
von Ulrich Schödlbauer
In Wien wurde ein Brunnen aufgestellt, der die Gemüter erhitzt. Wann hat das letzte Mal ein Kunstwerk (oder dergleichen) Gemüter erhitzt? Nun ja, die Wokeness hat sich ihre Opfer gesucht und ist weiter auf der Pirsch. Antisemitismus auf der Documenta ist immer für Schlagzeilen gut, vor allem, wenn eine Ministerin mit im Spiel ist. Doch da geht es um Gesinnung und nicht um Kunstkritik. Der Brunnen aber … es ist nicht gerade der Brunnen des Lebens, um den es dabei geht, gefeiert wird nur das groß geschriebene Wir, besagter Brunnen hat das älteste Wort der Kunstkritik auf sich gezogen: Er ist hässlich, daran kann nun einmal kein Zweifel bestehen, ganz nebenher auch plump und einfallslos, falls das letzte Charakteristikum nicht als besonders pikanter Einfall durchgehen soll. Es ist richtig, wenn gesagt wird, jedes zweijährige Kind könne es besser. Denn offensichtlich fehlt es dem Objekt an dem, was noch die krakeligste Kinderzeichnung auszeichnet: an Grazie.
- Details
- Geschrieben von: Schödlbauer Ulrich
- Rubrik: Kultur
- Fundbüro für Intellektuelle
- Ein Tag im Februar
- Wie überleben im Schmutzland?
- »Du Hurensohn, du wirst keine Christensöhne unter dir haben«
- Sprachreinigung: Machtmissbrauch oder Kulturkampf?
- Relotius’ entfesselte Schrift
- Die besseren Deutschen - keine Ahnung von Schwarz-Rot-Gold
- Deutsche Krassologie. Gegenöffentlichkeit als Mythos
- »Denn sie wissen nicht, was sie tun...?«
- Regisseur Pablo Larraín: Jackie
- Die unwillkommene Kultur
- Einen Stier für Europa
- Wider die ›Leichte Sprache‹!
- Wie politisch ist die Kunst?
- Dishonest People
- Deutsch für alle
- Was sagt uns die CHARLIE HEBDO-Karikatur ›Je suis Charlie?‹
- Gespaltene Zunge
- Pussy Riot, die Übersetzerinnen
- Geist und Geld und Urheberrechte
- Politische Bildung III: mit taz-online zum Wahl-O-Mat
- Catos Orator-Rollenunion und Risikokommunikation
- Politische Bildung II: Willkommen bei welt-online
- Willkommen bei Yahoo - Informationen zur politischen Bildung
- Schreiblizenz für Udo
- Pro eklektische Rhetorik
- Kasus Kässmann
- Paul Mersmann wird achtzig
- Kondylis-Institut für Kulturanalyse und Alterationsforschung