von Ulrich Schödlbauer
Ulrich Schödlbauers Essay über Bevölkerungsentwicklung, Alterungs- und Migrationswirkungen, über kulturelle Ursachen der niedrigen Geburtenraten und ihre politisch-sozialen Konsequenzen erschien erstmals 2006 in Iablis unter dem Titel Bevölkerung. Über das generative Verhalten der Deutschen. Seit der Flüchtlingskrise 2015 sind die Probleme sichtbarer – und drängender – geworden, während die öffentliche Diskussion darüber weithin in Sündenbockrituale entgleist. Es erscheint daher, gerade angesichts des Wahljahrs, sinnvoll, die immer noch aktuellen Thesen erneut in die Debatte einzuspeisen. Der Essay erscheint, leicht gekürzt, in Abständen von wenigen Tagen, als eine Folge von Einzelbeiträgen.
– Die Redaktion –
von Wolfgang Kruse
Warum Andrea Nahles' Vorschlag eines ›Sozialerbes‹ ein Schritt in die richtige Richtung ist, aber nicht weit genug geht.
Die Diskussion über ein bedingungsloses Grundeinkommen kreist neben den Fragen der Finanzierbarkeit grundsätzlich um zwei Problemkomplexe: Was ist das Ziel? Welche Gefahren sind damit verbunden?
Seine Befürworter argumentieren vor allem, dass die moderne Technologie Arbeit tendenziell überflüssig mache und deshalb eine Lebensgrundlage unabhängig von der Erwerbstätigkeit geschaffen werden müsse. Die Gegner dagegen befürchten eine dauerhafte Alimentierung unproduktiver Bevölkerungsteile, die aus dem weiterhin auf Erwerbsarbeit gegründeten gesellschaftlichen Leben ausgegrenzt werden. Beide Denkweisen sind nicht per se abwegig, aber jeweils spekulativ und greifen zu kurz. Im Kern geht um vielmehr um Grundfragen gesellschaftlicher Ordnung, um ihre rechtliche Begründung und Praxis.
von Henning Eichberg
Die Einteilung des politischen Felds in eine Rechte und eine Linke hat sich im Zuge der Moderne – seit zweihundert Jahren – als ein stabiles Muster herausgebildet. Es hat bislang allen Einwänden, die gegen den Dualismus erhoben wurden, und allen Differenzierungen und Versuchen eines ›dritten Wegs‹ getrotzt.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G