von Herbert Ammon

I.
Zwei unvermittelte Ereignisse nötigen zu einem Kommentar: Zum einen das Gedenken im Deutschen Bundestag zum 70. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz durch sowjetische Soldaten am 27. Januar 1945, zum anderen eine Mordtat in einem in Berlin-Adlershof gelegenen Wäldchen.

Das Gedenken zielt auf die Bewahrung der Erinnerung an das von Deutschen verübte, in den Worten von Botho Strauß »alles Menschenmaß übersteigende Verbrechen«, als Mahnung für die Heutigen und für künftige Generationen in Deutschland und in Europa. Gemäß der UNO-Resolution aus dem Jahre 2005 zielt die mahnende Erinnerung an den Holocaust zudem in universellem Sinne auf die gesamte Menschheit.

Dass es sich dabei im Blick auf die reale, ›multikulturelle‹ Welt um ein gleichsam religiös-eschatologisches, im Blick auf die politische Realität um ein problematisches Unterfangen handelt, wurde an der Gedenkveranstaltung deutlich, die am 27. Januar auf Einladung der polnischen Regierung in Auschwitz/Oświeçim stattfand. Es fehlten der US-Präsident Obama und der russische Präsident Putin, der vor zehn Jahren am Gedenkort eine damals vielbeachtete Rede gehalten hatte. Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ost-Ukraine erregten die Worte des polnischen Außenministers Grzegorz Schetyna sowie des ukrainischen Ministerpräsidenten Arsenij Jasenjuk Anstoß, welche die Befreiung des Konzentrationslagers ukrainischen Truppen – es handelte sich um eine Einheit der entsprechend ihrer Aufstellung als ›1. Ukrainische Front‹ benannten Armeegruppe unter General Iwan Konew – zuschrieben.

II.
Zwischen dem zivilreligiösen Akt des Gedenkens im Bundestag und der in aller unfasslichen Grausamkeit individuellen Mordtat besteht außer der zeitlichen Nähe keinerlei Zusammenhang. Der Holocaust erscheint als das die europäische Geschichte transzendierende Menschheitsverbrechen, der Mord an einer hochschwangeren 19jährigen fällt in die Kategorie des alltäglich Bösen – ein Verbrechen, das nach seiner juristischen Aufklärung und Bestrafung aus den Schlagzeilen verschwinden und in Vergessenheit geraten wird.

Eine gedankliche – und reale – Verbindung zwischen dem hochpolitischen Gedenkakt und der ›unpolitischen‹ Mordtat ergibt sich indes aus dem Wortlaut der Gedenkrede Joachim Gaucks in der Feierstunde des Bundestags. Der Bundespräsident sagte, es gebe »keine deutsche Identität ohne Auschwitz« – ein Satz, der einen ›nationalen‹, historisch-kulturell definierten Volksbegriff zugrundelegt. Überdies bekannte Gauck, er werde zeitlebens unter dem Faktum zu leiden haben, dass die deutsche Nation »mit ihrer so achtenswerten Kultur zu den ungeheuerlichsten Menschheitsverbrechen« fähig gewesen sei. Er sprach von der Erinnerung als Voraussetzung zur »Überwindung des Bösen« und warnte vor einem Schlussstrich unter die grauenvolle Vergangenheit. Das Gedenken an den Holocaust, so Gauck (unter Verzicht auf die obligate sprachideologische Gleichstellungsformel), bleibe »eine Sache aller Bürger, die in Deutschland leben«. (FAZ v. 28.01.2015, S. 1)

III.
Vor dem Hintergrund der in den 1990er Jahren schnell abgewürgten Debatte über eine ›deutsche Leitkultur‹ sowie der aktuellen Kontroversen über den Umgang mit dem Islam im ›Einwanderungsland‹ Bundesrepublik bedarf der Satz zunächst einer begrifflichen Klärung: Meinte der Bundespräsident »alle Bürger« im Sinne der mittlerweile beliebig zu erlangenden deutschen Staatsbürgerschaft oder meinte er die in der lingua politica sonst gebräuchliche Formel von den ›Menschen in unserem Lande‹? Bezogen auf die Staatsbürgerschaft, verlangte Gauck von allen Bürgern, den ›ethnischen‹ Deutschen, den Eingewanderten und deren Nachkommen (›Passdeutsche‹), ein Bekenntnis zur deutschen Zilvilreligion, id est zur Wahrnehmung der von Deutschen begangenen Verbrechen und der daraus resultierenden historisch-politischen Verantwortung.

Die Aktualität der historisch-moralischen Verpflichtung wird niemand in Frage stellen, der sich als Deutscher seiner historischen Existenz und folglich der Last der Vergangenheit bewusst ist. Fragwürdig wird die Rede des Bundespräsidenten – stellvertretend für ähnliche Worte aus dem Munde anderer deutscher Politiker –, wo sie an deutsche Staatsbürger nichtdeutscher Herkunft gerichtet ist.

Es handelt sich dabei längst nicht mehr – wie in früheren Einwanderungsphasen in Mittel- und Westeuropa – um auf staatlicher Ebene sowie im kulturellen Kontext relativ mühelos zu ›integrierende‹ Minderheiten aus europäischen Regionen, sondern um einen ungebrochenen, von der politischen Klasse und den Funktionseliten geförderten Zustrom aus außereuropäischen Ländern. Bereits heute beträgt laut jüngsten Statistiken der Anteil der unter Fünfzehnjährigen in Deutschland mit ›migrantischem‹ Hintergrund ein Drittel der Altersgruppe (was indes wenig über die reale Zusammensetzung und Abstammung der begrifflich subsumierten ›Migrantenkinder‹ besagt).

In der Einwanderungsdebatte, begleitet von spektakulären ›Pegida‹-Demonstrationen und entsprechenden Gegenaktionen, stellt sich die Frage nach der von Bundespräsident Gauck geforderten Übernahme und Kontinuierung der deutschen Geschichtslast seitens der Neubürger. Die Frage ist leicht zu beantworten: Sie zielt an der Wirklichkeit vorbei. Mit Ausnahme einer Minderheit, die sich in individueller Selbstbefragung sowie in einem übergreifenden geschichtsmetaphysischen Sinne die quälende Frage ›nach Auschwitz‹ stellen, ist schlichtweg zu konstatieren, dass die Mehrheit der Staatsbürger ›nichtdeutscher Herkunft‹ gar nicht  daran denken, sich die deutsche Nationalgeschichte anzueignen. Diese geht sie – verständlicherweise und aus verschiedensten Gründen – nichts an. Mehr noch: Wie am Auftreten von politischen Repräsentanten – quer durch die Parteien, zuletzt bei den Hamburger Grünen, wo eine türkischstämmige Abgeordnete bei militanten islamischen Nationalisten auftrat – ersichtlich, identifizieren sie sich gewöhnlich nicht nur weiterhin mit den Belangen ihrer Herkunftsländer, sondern wissen sehr wohl, in den ›Diskursen‹ zur Durchsetzung ihrer ›migrantischen‹ Themen (›Rassismus‹) den Bezug auf die Nazi-Verbrechen herzustellen. Die medialen Reflexe der deutschen Gesellschaft kommen ihnen dabei entgegen.

IV.
Die eingangs erwähnte grauenvolle Mordtat an einer aus Malchow im Stadtbezirk Berlin-Hohenschönhausen stammenden jungen Frau scheint auf makabre Weise geeignet, die Fragwürdigkeit der zivilreligiösen Invokationen und Bekenntnisse zu »unserer deutschen Geschichte‹ zu akzentuieren. Der wegen Mordes und Schwangerschaftsabbruchs (sic!) – die Hochschwangere wurde in den Bauch gestochen und danach noch lebend verbrannt) – angeklagte (mutmaßliche) Mörder, Ex-Freund der Ermordeten und Vater des Kindes, ist deutscher Staatsbürger ›migrantischer‹, genauer: anatolischer Herkunft. Sein Komplize soll dem Rocker-Milieu zugehörig sein, was wiederum nahelegen mag, die Tat milieutheoretisch zu explizieren und weitere Fragen abzutun.

Man könnte die Tat – wie bei ›Ehrenmorden‹ und ähnlichen Gewalttaten – der archaischen Kulturtradition zuordnen, welcher der 19jährige Ex-Freund der Ermordeten mutmaßlich entstammt. In Wirklichkeit tritt hinter der ›Beziehungstat‹ ein komplexeres Muster der ›Einwanderungsgesellschaft‹ hervor. Die Ermordete  hatte einen Stiefvater türkischer Herkunft, der sich über die Tat entsetzt zeigte. Sie selbst war vor einiger Zeit zum Islam übergetreten und trat in ihrem sozialen Umfeld als stolze Muslima auf. Ihr neuer Glaube bewahrte sie indes nicht vor einem furchtbaren Tod. Zur bitteren Ironie des grauenvollen Geschehens gehört, dass als Zeichen des Gedenkens und der Trauer am Ort zwei Kreuze errichtet wurden.

V.
Das Phänomen der Konversion wirft grundsätzliche Fragen auf. Es geht um eine in europäischen Gesellschaften, im ›Abendland‹ – offenbar weniger in Ost- und Südosteuropa – zu konstatierende Tendenz, die eine Abwendung von der einst christlich fundierten, inzwischen längst agnostisch und/oder atheistisch grundierten liberal-aufgeklärten Kultur signalisiert. Die tiefere Ursache für derlei Konversionsbereitschaft dürfte in der unaufhaltsamen Säkularisierung, d.h. im Gefolge radikaler – und weithin banaler – Aufklärung, zu suchen sein, welche dem auf sein Ich zurückgeworfenen Individuum weder Identität noch Lebenssinn vermittelt, sondern den Menschen in »transzendentale Obdachlosigkeit« (G. Lukácz) entlässt.

Seit dem Frühsozialismus bot die Zukunft, die utopische Hoffnung auf eine ›neue Gesellschaft‹ eine Lösung des existenziellen Dilemmas – eine Sinngebung, die nicht erst seit dem Zusammenbruch der kommunistischen Heilslehre historisch und anthropologisch zum Scheitern verurteilt war. Die Hass- und Spotttiraden Nietzsches – nach dem ›Tode Gottes‹ – zielten nicht nur auf die ›Heuchelei‹ des in den Kirchen tradierten Christentums, sondern nicht minder auf den von ihm als geistigen Selbstbetrug decouvrierten Sozialismus. Die Antwort des Existenzialismus auf dergestalt erkannte Sinnlosigkeit verhalf dem isolierten Subjekt – wenngleich weithin  pessimistisch eingefärbt – erneut zu Sinn: durch moralische Selbstbehauptung gegenüber dem Nichts. Zurück blieb gleichwohl – als Residuum des christlichen Heilsgedankens, der Erlösung von menschlicher Sündhaftigkeit – ein vages Bewusstsein von Schuld.

Den Ausweg aus der postchristlichen Sinnkrise – aus menschlicher Heillosigkeit sowie angesichts der unerwarteten Schrecken der Revolution – bot seit der Romantik die Hinwendung zu östlicher Weisheit. Von Intellektuellen bevorzugt war dies – etwa seit dem Ersten Weltkrieg bis heute – der Buddhismus oder der Hinduismus. Die östlichen Lehren kennen weder Sünde noch Schuld, das Individuum findet Sinn und Trost in Wiedergeburt, sodann in Erlösung, im Frieden des Nirwana. Der asiatische ›Weg nach innen‹ findet derzeit in Kreisen mit gewissen Bildungsansprüchen weiterhin Adepten. Er ermöglicht nicht zuletzt hierzulande inneren Abstand zur Schuldmetaphysik der deutschen Zivilreligion.

VI.
Bemerkenswert – und politisch akut – ist indes eine etwa zeitgleich seit dem Ersten Weltkrieg einsetzende Tendenz zur Konversion zum Islam, zu der anscheinend über alle Aufklärung erhabenen Offenbarungsreligion. Nicht zufällig gingen Intellektuelle in Frankreich, wo sich seit je die Geister zwischen Atheismus und kirchenfeindlichem Laizismus einerseits, von reaktionär-katholischem Traditionalismus andererseits schieden, eben diesen Weg. Als Protagonist der Hinwendung zum Islam gilt der Mathematiker und Philosoph Réné Guénon (1886-1951), ein Intellektueller, der auf freimaurerischen und theosophischen Umwegen den sufistischen Islam entdeckte. Ein Beispiel aus jüngerer Zeit finden wir in der Biographie von Roger Garaudy (1913-2012), der nach dem Zweiten Weltkrieg als ZK-Mitglied der KP Frankreichs  mehrfach in der Nationalversammlung saß, sodann als heterodoxer Marxist in den 1960er Jahren den ›Dialog‹ mit christlichen Theologen suchte, 1982 als Antizionist zum Islam übertrat und 1998 wegen Holocaust-Leugnung verurteilt wurde.

Auch in Deutschland gab es immer wieder vereinzelt Personen, die sich vom Islam angezogen fühlten. Zu den bekanntesten dürfte der frühere Diplomat Wilfried Murat Hofmann (geb. 1931), einst Botschafter in Marokko, zählen. Nicht zufällig stoßen wir  unter ehedem ›neulinken‹ Protagonisten von ›1968‹ auf Konvertiten zu der einen oder anderen Form des Islam. Zu erwähnen sind das frühere DKP-Mitglied Peter Schütt (geb. 1939), der zum Schiitismus der Iranischen Revolution konvertierte, sowie der einstige Frankfurter SDS-Aktivist Hadayatullah Hübsch (1946-2011), der, getauft auf den Namen Paul-Gerhard, sich einer als irenisch zu verstehenden Spielart des Schiitismus, der Ahmadiyya, zuwandte. Seine Tochter Khola Maryam tritt in den interreligiösen ›Dialogen‹ der Talkshows als Islamexpertin auf.

Verfolgt man die spektakulären Auftritte von jungen IS-Kämpfern und sonstigen Salafisten deutscher, christlicher oder ursprünglich religiös indifferenter Herkunft, so scheint die Hinwendung zum Islam bislang vornehmlich in ›bildungsfernen Schichten‹ sowie unter von Muslimen erwählten deutschen Ehefrauen stattzufinden. Doch der Eindruck, es handle sich um ein Randphänomen, das durch entsprechende Sozialarbeit zu behandeln sei, täuscht. Sämtliche Spielarten des Islam manifestieren sich in Europa durch selbstbewusstes, aktivistisches Auftreten. Für orientierungslose Europäer – man denke auch an den aus Zypern stammenden englischen Popstar Yussuf Islam (Cat Stevens) – bietet der Islam, übersetzt als »Hingabe« oder »Unterwerfung« unter einen erhabenen, sich über ›alles erbarmenden« Gott, ein aufklärungsresistentes Glaubenssystem, d.h. ein Seelenfrieden stiftendes geistiges Obdach.

VII.
Nicht zufällig kommt in den ›interreligiösen‹ oder interkulturellen ›Dialogen‹ zwischen Christen, Atheisten und Muslimen die westliche, genauer: europäische Sinnkrise als Wesensunterschied zwischen der als ›demokratische Werteordnung‹  deklarierten westlich-liberalen Zivilreligion und dem von geistigem Selbstzweifel unbeschadeten Islam selten, wenn überhaupt zur Sprache.

Vor dem Hintergrund einer Debatte, in der jeder Verweis auf die missionarische Dynamik der islamischen Religion in Westeuropa als absurde und ›rechte‹ Panikmache abgetan wird, geht es um grundsätzliche Fragen zu Staat und Gesellschaft, zur Zukunft Deutschlands und West-Europas. Der von Politik und ›Zivilgesellschaft‹ geführte Diskurs über ökonomisch erforderliche Einwanderung auch aus ›Drittländern‹ kreist stattdessen um Schlagwörter wie ›Dialog im Zeichen der Globalisierung‹, ›Bereicherung‹ durch kulturelle Vielfalt (»bunt statt braun«), Toleranz, last but not least um ›Integration‹.

Steht ›Integration‹ als politischer Leitbegriff in der Debatte derzeit obenan, so gilt es folgendes zu konstatieren: ›Integration‹, die kulturell-soziale Voraussetzung für den elementaren politisch-sozialen Zusammenhalt einer Gesellschaft, findet in den westeuropäischen Gesellschaften nicht mehr in einem ›von oben‹ steuerbaren Prozess, im Sinne der Aneignung der zivilreligiös fungierenden ›Werteordnung‹ –einschließlich deren historisch begründeter Selbstvergewisserung – statt. Unter dem Druck einer anscheinend sinnstiftenden, ideell und emotional unverdünnten Religion verläuft der Prozess – und keineswegs nur im neuen ›Prekariat‹ – vielfach bereits in umgekehrter Richtung: durch Konversion zum Islam. Dessen Wesensgehalt – Soumission – ist Thema und Titel des spektakulären Romans von Michel Houellebecq.

VIII.
Vor diesem Hintergrund erscheint der auf historische Verantwortung zielende Appell des Bundespräsidenten und die Worte manch anderer deutscher bienpensants zusehends realitätsfern. Ein Prozess der ›Historisierung‹ des NS-Verbrechensregimes – laut Diktum des Bundesverfassungsgerichts ist die Bundesrepublik auf dessen Gegenbild gegründet – ist einerseits in der weiteren Generationsabfolge der deutschen Gesellschaft schwerlich aufzuhalten. Andererseits ist in der verfassten Öffentlichkeit der Bundesrepublik eine auf den Kern der Sache zielende Debatte über ›Integration‹, genauer: über die kulturellen, zivilreligösen Aspekte der Zukunft unserer ›Einwanderungsgesellschaft‹ kaum mehr zu erwarten. Unbequeme Fragen werden in die rechte Ecke geschoben und damit ›entsorgt‹.

Angesichts der fortschreitenden Transformation der westeuropäischen Gesellschaften verrät derlei Umgang mit Geschichte und Kultur mehr als bloße Gedankenlosigkeit oder technokratischen Hochmut seitens der Eliten. In ein oder zwei Generationen werden Wortführer der dann ›in diesem Lande‹ lebenden Bevölkerung kundtun, dass sich das Thema ›deutsche Identität nach Auschwitz‹, das Gedenken an die Daten deutscher Geschichte, für sie und die multiethnische, postnationale Gesellschaft der Bundesrepublik erledigt hat.

Nachbemerkung:
Das für die historische Erinnerung (›Erinnerungskultur‹) in Deutschland zentral gewordene Holocaust-Gedenken setzt – über das reine Entsetzen angesichts des Grauens – ein hohes Maß an historischem Wissen, an Empathie und Sensibilität voraus. Mein Aufsatz stellt die historisch-kulturelle, historisch-zeitliche und zunehmend kulturell-soziale Bedingtheit vor Augen, insbesondere im Blick auf die sich kulturell-religiös verändernde Landschaft West-Europas. Er zielt ins Zentrum der Fragen nach deutscher (›nationaler‹) und europäischer Identität.

Das Thema ›historisch vermittelte Identität‹ ist in den entsprechenden Aufsätzen von Peter Brandt Von der verstohlenen Scham zur »unaufhörlichen Präsentation unserer Schande« – Zur Auseinandersetzung Deutschlands mit dem Nationalsozialismus seit 1945 (in: Iablis, 2012), Deutsche Idenität zu Beginn des 21. Jahrhunderts (in: GlobKult, v. 6.7.2010) sowie Europäische Identitäten – Identitäten in Europa (in: GlobKult, v. 15.5.2013) reflektiert worden. Die von Skepsis geprägten Aussagen meines Aufsatzes weichen im einzelnen von Brandts Reflexionen ab, kreisen indes um dieselbe, uns als deutsche Zeitgenossen von Mal zu Mal bedrängende Thematik.

Ich verweise die Leser auch auf das Gedicht Ionas von Ulrich Schödlbauer (in: Iablis).

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