von Ulrich Siebgeber

Während das Verfassungsgericht der Deutschen
in verschlossenen Dachkammern tagte,
beschäftigt mit tausend Gedanken
und den Sorgen Tausender,
einfacher und weniger einfacher Bürger,
drängten die Ausgeschlossenen,
deren Rat teuer, aber nicht erwünscht war,
vor die Türen der Tagenden
und riefen im Chor: Ihr seid nicht allein,
wir wissen, was vorgeht in euren Köpfen,
wir wissen auch, was euch frommt: Demut
vor uns, der Stimme der allgemeinen Vernunft,
Respekt vor dem Handeln eurer Regierung,
die weiß, welche Last auf eure Schultern gelegt wurde
durch die Unvernunft draußen im Lande,
die dem misstraut, was ihr doch frommt.
Daher seid wachsam und lasst euch nicht einwickeln
von soviel Klage, auf dass ihr nicht selbst einst beklagt,
was ihr mutig beschlosst im luftleeren Raum.

Also riefen die Rufer über die tiefe Kluft
zwischen Entscheidern und Nicht-Entscheidern,
denn sie wussten: den Hasen greift man am Löffel,
damit er die Lage begreift.

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