
Einige Bemerkungen zum gewaltsamen Tod des deutschen Außenminister vor 100 Jahren nebst ein paar allgemeinen Gedanken zum politischen Attentat
von Helmut Roewer
Am 24. Juni 1922 wurde in Berlin auf offener Straße der deutsche Außenminister Walther Rathenau ermordet. In diesem Beitrag gehe ich auf die Person Rathenaus ein und schildere, was ihn zur Hassfigur prädestinierte. Ein paar abschließende Gedanken werde ich der Frage widmen, was politische Attentate bewirken.
Der schillernde Rathenau: ein Mann entzieht sich dem simplen Zugriff
Walter Rathenau (1867-1922) war der Erbe eines Industrie-Imperiums, der AEG. Gegründet worden war die Firma von seinem Vater. Alles Wesentliche, was in Deutschland mit der Elektrifizierung und Elektrotechnik zu tun hatte, stammte entweder von der AEG oder vom Konkurrenten Siemens. Der Sohn und Erbe sorgte – exzellent ausgebildet – für die Fortführung der Firma und deren Siegeszug durch die Welt. Eine Reihe einschlägiger Patente, die Rathenau selbst entwickelte, anmeldete und erhielt, lassen keinen Zweifel aufkommen, dass er verstand, was er da als Unternehmer vorantrieb.
von Steffen Dietzsch
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Ein erster Blick auf diesen voluminösen Band könnte Missverständnisse aufkommen lassen über Umfang und Intensität des Fachs ›Philosophie‹ in der ehemaligen DDR.
Der Blick aber, der diesem Band wirklich angemessen wäre, kann nicht monovisual, sondern muß stereoskopisch sein: Was heißt das? – Mit dem stereoskopischen Blick erweitere ich das Gesehene über eine vordergründige Fläche hinaus in einen Hintergrund. Erst das macht es möglich, die Personen dieses Verzeichnisses als je verschieden in einen historisch-geistigen Raum hinein vernetzt zu lesen und zu verstehen. Und das würde auch vor jenem ersten Missverständnis bewahren, in diesem Band etwa ein Philosophenlexikon zu vermuten. Rauh hatte den schönen, gestalterischen Einfall, die philosophische Arbeit in der DDR zusammen mit den extra-philosophischen Bedingungen ihrer Möglichkeit als ein personales Geflecht vorzustellen. Das erst lässt die nicht-kognitiven Konstellationen im DDR-Philosophie Betrieb sichtbar werden.
von Helmut Roewer
I Zar Peter III. rettet die zentraleuropäische Großmacht Preußen – einige Bemerkungen zum Kriegsjahr 1762
In diesem kurzen Beitrag behandle ich ein Ereignis, das vor 260 Jahren stattfand und als das Mirakel des Hauses Brandenburg in die preußisch-deutsche Geschichtsmythen eingegangen ist. Im Klartext: Es war ein russischer Herrscher, Zar Peter III., der sich entschloss, den Koalitions-Krieg gegen Preußen zu beenden, das in eben jenen Tagen, Anfang 1762, vor dem militärischen und politischen Aus stand. Was war geschehen?
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G